Montag, 7. September 2009
TA2009 - 3. Etappe: Ahrntal-Plätzwiese
Quelle: eigenes Bild
Themengruppe: Mountainbike
...bereits 519 x gelesen
tri4me, 22:00h
Nach ausgiebiger Regeneration gestern Abend im Wellnessbereich und Hotelrestaurant wolten wir heute endlich ins Reich der bleichen Berge. Und die ersten Zacken schoben sich schnell ins Blickfeld als wir im Ahrntal zügig in Richtung Bruneck unterwegs waren. Den Start mussten wir erst noch ein bisschen aufschieben, weil der kleine Radladen neben dem Hotel erst um 9.00 Uhr öffnete. Nach dem gestrigen Tag hatte ich einen recht akuten Bedarf an Ersatzschläuchen.
Als ich dann fast flach leicht oberhalb von Bruneck ins Pustertal hineinrollte zog das mittelalterliche Städtzentrum unweigerlich meine Blicke an. Dort war meine erste Übernachtung auf einer Mehrtagesbiketour. Von Sterzing kommend ging es vor inzwischen wohl 7 Jahren weiter nach St. Vigil dann über die Pederü-Hütte hoch zum Limojoch. Vielleicht ist meine Erinnerung immer noch verklärt, aber die Ecke da oben und dann die Abfahrt runter nach Cortina habe ich immer noch als eine der landschaftlich schönsten Touren meines Lebens parat.
Inzwischen scheint dies aber eine der Hauptrouten geworden zu sein und so wählte ich (wohl im Zustand geistiger Umnachtung) diesmal den Weg über die Plätzwiese um allzustarkem Andrang zu entgehen. Von Bruneck hatte ich vor den Pustertalradweg links hochzufahren. Dieser führte uns dann ins schöne Örtchen Olang. Hier teilte sich der Weg. Weil ich diesmal praktisch ohne Roadbook unterwegs war blieb mir also die Wahl zwischen Panoramaroute und Radweg. Also wenn schon, dann mit Panorama. Ca. eineinhalb Stunden feinster Waldtrails später spuckte der Weg mich dann allerdings wieder in einem Stadtteil von Olang aus. Selbst schuld. Zu allem Überfluss hatten sich auch noch meien Bremsbeläge vorn verabschiedet, so dass ich erst mal ein wenig schrauben musste. Es war jetzt schon 12:00 Uhr vorbei und wir praktisch noch am Ausgangspunkt der ursprünglichen Tagesplanung (denn die hätte ja in Bruneck beginnen sollen).Also machte ich jetzt ein bisschen Tempo. Klasse Idee bei ca. 30 Grad. Den Radweg hatte ich inzwischen auch schon wieder verloren und war gerade dabei das Bike ca. 200 hm auf einem Steig zu irgendeinem blöden Dorf hinaufzuwuchten. Ab da kam dann endlich eine Abfahrt zur Abzweigung des Seitentals hoch zur Plätzwiese. Inzwischen meldete sich auch dr Hunger immer vehementer, doch auf der Loipentrasse ging es immer fernab der Zivilisation an einem Bach entlang bergauf. Das einzige Restaurant am Weg hatte keine Lust für uns zu öffnen und schickte uns “einen Kilometer die Straße lang” zur nächsten Einkehr. 4 kilometer und 300 hm später kamen wir dann endlich an. Vor lauter Hungerast verdrehte ich bereits verdächtig die Augen und wäre wohl für ein paar Kohlehydrate zu jeden Mundraub fähig gewesen.
Ein paar Colas, Apfelsäfte und Speckplatten später erkannte ich dann langsam wieder meine Umwelt. Und das war richtiggehend schocking. Hunderte Autos parkten den ganzen Talboden zu. Offenbar war die von mir als ruhig eingestufte Plätzwiese eine touristenattraktion ersten Ranges, zu der Halbschuh-Alpinisten vom Pendelbussen hochgekutscht wurden. Da half jetzt alles nichts mehr. Dahin mussten wir hoch. Im Anstieg fing sich die Hitze dieses wunderscönen Tages und so merkte ich bald, dass ich vergessen hatte, die Wasserflaschen nachzufüllen. Oben angekommen glaubte ich dann meinen Augen nicht mehr trauen zu können. Horden von Menschen “wanderten” auf 5 Meter breit planierten Wegen durch ein Dolominten-Wunderland. Die Gastronomie hatte sich aufs Publikum eingerichtet und verströmte den diskreten Charme von Großkantinen. Nix wie weg. Am Einstieg in die Abfahrt hinunter nach Cortina waren noch die Überreste eines alten Festungswerks zu sehen. Das wollte ich mir ansehen. Oben angekommen bekam ich dann meinen so lange ersehnten Dolomiten-Overkill. 360 Grad nur bleiche Spitzen und direkt daneben eine Hütte, die zumindest äußerlich noch nach Hütte aussah. Auf der urgemütlichen Terasse beschloss ich dann den verkorksten Tag hier oben zu beenden.
Als die letzten Busse wieder im Tal waren, waren wir dann fast allein. 5 Mann waren noch auf der Hütte und der Tag verabschiedete sich mit einem rosarotes Leuchten unglaublicher Intensität. Großes Kino.
Als ich dann fast flach leicht oberhalb von Bruneck ins Pustertal hineinrollte zog das mittelalterliche Städtzentrum unweigerlich meine Blicke an. Dort war meine erste Übernachtung auf einer Mehrtagesbiketour. Von Sterzing kommend ging es vor inzwischen wohl 7 Jahren weiter nach St. Vigil dann über die Pederü-Hütte hoch zum Limojoch. Vielleicht ist meine Erinnerung immer noch verklärt, aber die Ecke da oben und dann die Abfahrt runter nach Cortina habe ich immer noch als eine der landschaftlich schönsten Touren meines Lebens parat.
Inzwischen scheint dies aber eine der Hauptrouten geworden zu sein und so wählte ich (wohl im Zustand geistiger Umnachtung) diesmal den Weg über die Plätzwiese um allzustarkem Andrang zu entgehen. Von Bruneck hatte ich vor den Pustertalradweg links hochzufahren. Dieser führte uns dann ins schöne Örtchen Olang. Hier teilte sich der Weg. Weil ich diesmal praktisch ohne Roadbook unterwegs war blieb mir also die Wahl zwischen Panoramaroute und Radweg. Also wenn schon, dann mit Panorama. Ca. eineinhalb Stunden feinster Waldtrails später spuckte der Weg mich dann allerdings wieder in einem Stadtteil von Olang aus. Selbst schuld. Zu allem Überfluss hatten sich auch noch meien Bremsbeläge vorn verabschiedet, so dass ich erst mal ein wenig schrauben musste. Es war jetzt schon 12:00 Uhr vorbei und wir praktisch noch am Ausgangspunkt der ursprünglichen Tagesplanung (denn die hätte ja in Bruneck beginnen sollen).Also machte ich jetzt ein bisschen Tempo. Klasse Idee bei ca. 30 Grad. Den Radweg hatte ich inzwischen auch schon wieder verloren und war gerade dabei das Bike ca. 200 hm auf einem Steig zu irgendeinem blöden Dorf hinaufzuwuchten. Ab da kam dann endlich eine Abfahrt zur Abzweigung des Seitentals hoch zur Plätzwiese. Inzwischen meldete sich auch dr Hunger immer vehementer, doch auf der Loipentrasse ging es immer fernab der Zivilisation an einem Bach entlang bergauf. Das einzige Restaurant am Weg hatte keine Lust für uns zu öffnen und schickte uns “einen Kilometer die Straße lang” zur nächsten Einkehr. 4 kilometer und 300 hm später kamen wir dann endlich an. Vor lauter Hungerast verdrehte ich bereits verdächtig die Augen und wäre wohl für ein paar Kohlehydrate zu jeden Mundraub fähig gewesen.
Ein paar Colas, Apfelsäfte und Speckplatten später erkannte ich dann langsam wieder meine Umwelt. Und das war richtiggehend schocking. Hunderte Autos parkten den ganzen Talboden zu. Offenbar war die von mir als ruhig eingestufte Plätzwiese eine touristenattraktion ersten Ranges, zu der Halbschuh-Alpinisten vom Pendelbussen hochgekutscht wurden. Da half jetzt alles nichts mehr. Dahin mussten wir hoch. Im Anstieg fing sich die Hitze dieses wunderscönen Tages und so merkte ich bald, dass ich vergessen hatte, die Wasserflaschen nachzufüllen. Oben angekommen glaubte ich dann meinen Augen nicht mehr trauen zu können. Horden von Menschen “wanderten” auf 5 Meter breit planierten Wegen durch ein Dolominten-Wunderland. Die Gastronomie hatte sich aufs Publikum eingerichtet und verströmte den diskreten Charme von Großkantinen. Nix wie weg. Am Einstieg in die Abfahrt hinunter nach Cortina waren noch die Überreste eines alten Festungswerks zu sehen. Das wollte ich mir ansehen. Oben angekommen bekam ich dann meinen so lange ersehnten Dolomiten-Overkill. 360 Grad nur bleiche Spitzen und direkt daneben eine Hütte, die zumindest äußerlich noch nach Hütte aussah. Auf der urgemütlichen Terasse beschloss ich dann den verkorksten Tag hier oben zu beenden.
Als die letzten Busse wieder im Tal waren, waren wir dann fast allein. 5 Mann waren noch auf der Hütte und der Tag verabschiedete sich mit einem rosarotes Leuchten unglaublicher Intensität. Großes Kino.
... comment