2024-09-29 01:02

Der lange Weg zurück nach Roth

Work-Life-Balance für Fortgeschrittene.

--- Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen ---
(Lucius Annaeus Seneca, Von der Kürze des Lebens 1, 3)
Sonntag, 22. Februar 2009
Am Meer entlang nach Limassol
Quelle: eigenes Bild
Themengruppe: Rennrad
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Wir sind schon um 10.00 Uhr im neuen Hotel und der Check-in war in ein paar Minuten erledigt. Endlich geht es nun auf die erste richtige Tour. Geplant sind 4 Stunden flaches Rollen zum Anfang des Rad-Schwerpunkts. Und so machen wir das dann auch. Die Route führt zunächst 15 km direkt am Meer entlang in Richtung Limassol (Lemessos) und bei schönstem Wetter genießen wir die herrlichen Blicke, die sich hinter jeder Landzunge aufs Neue bieten. Die Landschaft zwischen Larnaka und Limassol ist viel ansprechender als östlich von Larnaka, wo wir die ersten Eindrücke von Zypern bekommen haben. Es ist ein leicht gewelltes Hügelland, das einem mit seinen satten Grüntönen glauben machen will, man sei in Irland oder der Bretagne. Und überall blüht es um die Wette. Wir haben uns wirklich mitten in den Frühling katapultiert.
Kurz hinter dem netten Örtchen Zygi kommt man dann in eine staubgraue Schwer-Industriezone am Meer, wo ein Betonwerk, Schrotthaufen, ein Kraftwerken, militärische Funkanlagen und ein Industriehafen abwechseln. Direkt danach kommt dann wieder eine Urlauber-Urbanisation. Nach einer Stunde verpasst mir dann ein stattliches Schlagloch meinen ersten Snakebite mit dem Rennrad. Glücklicherweise habe ich mir durch meine Unaufmerksamkeit nicht auch noch die Felge zerschossen. Allerdings zieht genau als ich über dem Reifenwechseln bin wieder ein Schauer auf. Wir erreichen gerade noch den nächsten Ort und können uns notdürftig unterstellen.
Nach einer Viertelstunde ist der Spuk wieder vorbei. Dafür ist die Straße nun triefnass, was den Spaß schon deutlich schmälert, als wir nach Limassol hineinrollen. Der Eindruck ist schon ziemlich urban, vor allem was den Fahrstil der Einwohner betrifft und so benutzen wir dankbar den Radweg. Es geht kilometerlang auf einen vierspurigen Straße am Meer entlang. Irgendwann wird es dann langweilig an den ständig gleichen Häuserschluchten vorbeizurollen und wir fahren nun auf der Straße wieder in Richtung Osten aus der Stadt hinaus.
Nun kriegen wir die ruppigen Verkehrssitten in Zypern voll zu spüren. Nix mehr mit Rücksicht wie noch am Vortag. Hier geht´s ordentlich zur Sache. Die vielen PS der zypriotischen Karren müssen anscheinend ständig auf deren Funktion überprüft werden. Besonders bei den vielen Mercedes, Mustangs, 6-er BMW und den vielen aufgemotzten japanischen Kleinwagen, für die die griechischen Jungs offenbar eine besondere Vorliebe besitzen.
Auf dem Rückweg bleiben wir dann länger auf der “old road”, einer Art Bundesstraße, die kaum Verkehrsaufkommen hat, da direkt daneben eine Autobahn gebaut wurde, um dem hässlichen Industrieansammlungen am Meer zu entgehen. Die Entscheidung war richtig, den es geht durch “rolling hills” auf landschaftlich reizvoller Strecke zurück zum Hotel.
Die erste richtige Rennradtour des Jahres hat richtig Lust auf mehr gemacht und so beschließen wir, morgen einmal den Bergen einen Besuch abzustatten.

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