2024-07-01 12:15

Der lange Weg zurück nach Roth

Work-Life-Balance für Fortgeschrittene.

--- Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen ---
(Lucius Annaeus Seneca, Von der Kürze des Lebens 1, 3)
Samstag, 24. Januar 2009
Bretterschachten
Quelle: eigenes Bild
Themengruppe: Langlaufen
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Weil ich die Runden auf der Silberhütte und am Ochsenkopf inzwischen schon mit verbundenen Augen finde, war mal wieder ein kleiner Ausflug angesagt. Weil ich ja im März evtl. den Skadiloppet mitlaufen möchte, fiel die Wahl auf den Bretterschachten unterhalb des Arbers. Dort findet der Traditionslauf mit heftig viel Höhenmetern statt.
Die Fahrt hoch zum Arber war wie immer ein Erlebnis. Bis unmittelbar davor ist kein Fünkchen Winter zu sehen. Und plötzlich liegt ein Meter Schnee. Innerhalb von 5 Minuten ist man im tiefsten Winter. Am Skigebiet vorbei fährt man noch ein paar Minuten zum Langlaufzentrum Bretterschachten. Weil die Parkplätze nur beschränkt zur Verfügung stehen legt man bereits für die ersten 3 Stunden 8 Euro auf den Tisch. Dafür parkt man aber sprichwörtlich neben der Loipe.
Weil es am Vortag nochmal frisch geschneit hat, stellte sich wieder mal die Frage, ob das aufgebügelte Wachs denn auch gut gewählt war. die Frage war leider nach 5 Metern schon mit einem eindeutigen Nein beantwortet. Hier oben waren die Temperaturen deutlich im positiven Bereich in den letzten Tagen, was die Schneetemperatur unerwartet in die Höhe trieb. Das Hydrocarbonwachs saugte sich regelrecht in die Loipe, anstatt auf einem dünnen Wasserfilmchen zu gleiten.
Dazu war die Loipe ungewohnt tief. Stellen mit 10 cm tiefen Mahlschnee waren mehrfach anzutreffen und auch sonst pflügte man meist durch´s "Rough". Der längste Rundkurs hat am Bretterschachten 15km und dieser wurde daher auch ausgewählt.
Nach einem einleitenden Anstieg führt die Loipe über verschiedene Schachen (Lichtungen), stetig ansteigend, mit ein paar kleineren Zwischenabfahrten zu einem Wendepunkt. (Hier biegt die Auerhahn-Höhenloipe ab, auf der man sich auch ganz ordentlich Höhenmeter geben kann) Von dort geht´s dann praktisch durchgehend fallend zurück zum Start/Ziel. Bei schönem Wetter gibt es wohl nichts Vergleichbares in Sachen Panorama. Selbst in den Alpen ist mir nichts ähnliches bekannt. Vor allem im Bereich der Schachen denkt man, die Baumgrenze hiner sich gelassen zu haben. Wenn dann noch Reif, wie so häufig, die Bäume bedeckt, glaubt man sich direkt in die Arktis versetzt.
Um die lange Anfahrt ein wenig zu rechtfertigen, schloß ich dann noch eine Runde an, bei der ich verschiedene Teile der kleineren Schleifen miteinander kombinierte. Am Ende waren es dann knapp 25 km, die es auf ordentliche 500 Höhenmeter brachten. Wegen der schlecht laufenden Ski und der tiefen Spur waren es aber mindestens gefühlte 35 km ;-).

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