2024-07-01 12:16

Der lange Weg zurück nach Roth

Work-Life-Balance für Fortgeschrittene.

--- Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen ---
(Lucius Annaeus Seneca, Von der Kürze des Lebens 1, 3)
Samstag, 3. Januar 2009
Langlaufen im Zuger Tal
Quelle: eigenes Bild
Themengruppe: Langlaufen
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Nach der “kalten” Woche im Engadin konnten mich die vormittäglichen -15 Grad in Lech nicht mehr sonderlich beeindrucken. Wie üblich musste man bei der herrschenden Hochdruckwetterlage aber damit rechnen, dass sich in dem Tal hinter Zug ein Kaltluftsee bildet, in dem die Temperaturen durchaus 10 Grad unter denen in Lech liegen können. Man erkennt das immer schön daran, dass die Bäume ganz unten im Tal immer noch Wochen nach dem letzen Schneefall schneeweiß sind, während bereits 30 Höhenmeter darüber längst kein Schnee mehr auf den Zweigen der Bäume ist. Die Ski waren ja aber immer noch “blau” gewachst und so stand einem Langlauf-Ausflug ins Zuger Tal nichts entgegen.
Besonders schön an der einzigen Loipe in Lech ist deren Start/Ziel mitten im Ort. Von dort geht die aus 2 Classic-Spuren bestehende Loipe immer am noch jungen Lech entlang bis hoch nach Zug, wo man den 2-er Sessellift quert. Leider war die Loipe schon seit mehreren Tagen nicht mehr frisch gespurt und so wurde deren Zustand ab Zug deutlich schlechter. Scheinbar nutzten viele Tourengeher, deren Skitouren im hinteren Zuger Tal enden, die Loipe als bequemen Weg zurück zum Lift.
Trotzdem ist die Loipe landschaftlich wunderschön gelegen. Sie zieht immer weiter leicht ansteigen am Lech entlang. Kurz nach dem letzten bewirtschafteten Haus im Tal, dem Älpele, quert die Loipe den Lech und geht nun etwas merklicher ansteigend bis zur Brücke über den Spuler Bach. Meist entkommt man auf diesem Anstieg dem Kaltluftsee. Heute war jedoch kein merklicher Unterschied zu erkennen. Oben an der Brücke zweigt man rechts leicht abschüssig auf einen ca.2,5 km langen Rundkurs ab, der ordentlich Höhenmeter bietet. Zunächst noch im Wald, dann im freien Gelände geht es bis zu einem Wendepunkt bergan, von dem man in das hinterste Zuger Tal blicken kann.
Hier führt im Sommer eine der bekanntesten Transalp-Routen (die klassische Heckmeier-Route) weiter über den Formarinsee ins Montafon. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich selbst im Sommer 2006 hier vorbei gekommen bin.
Existiert im Sommer hier sogar eine Linienbusverbindung ist man nun im Winter in einer wirklich menschenverlassenen Gegend. Für die nächsten 15 km kommt da gar nichts mehr. Ein ähnliches Bild dann im weiteren Verlauf der Loipe, die nach einem kurzen Flachstück noch ins Tal des Spullersees abzweigt und an einen einzelnen Häuschen endet. Auch hier wieder Natur pur. Zurück geht´s nun über eine normalerweise einfache Abfahrt zur Brücke, an der der Rundkurs begann (es existiert noch eine dritte Spur, auf der man den Abstecher in Richtung Spuller See abkürzen könnte, diese ist aber nicht sonderlich lohnend). Leider war diesmal die Abfahrt alles andere als einfach, denn irgendein (bescheuerter?) Skidoo-Fahrer hatte die Spuren vor allem in den Kurven überfahren und dabei gleichzeitig so tiefe Furchen gezogen dass man nicht einmal mehr vernünftig Pflug fahren oder einen Ski ausstellen konnte.
Ab der Brücke geht´s auf jeden Fall auf gleichem weg zurück nach Lech. Und das ist der reine Genuss. Immer leicht fallend ermöglicht die Loipe ein rasantes Dahingleiten in der Doppelstocktechnik. Je nach Schneebeschaffenheit und Loipenzustand sind da z.T. nicht einmal groß Zwischenschritte notwendig. Nach insgesamt ca. 19 km ist man wieder zurück in Lech

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