2024-07-05 20:49

Der lange Weg zurück nach Roth

Work-Life-Balance für Fortgeschrittene.

--- Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen ---
(Lucius Annaeus Seneca, Von der Kürze des Lebens 1, 3)
Montag, 27. Oktober 2008
Jetzt beginnt die harte Zeit
Quelle: eigenes Bild
Themengruppe: Trainingsplanung
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Seit Sonntag ist es soweit. Aus der MESZ wurde wieder die MEZ. Darum wird es jetzt wieder schon um 18.00 Uhr finster. Damit ist es endgültig vorbei, nach der Arbeit noch die Chance auf ein wenig Sonnenschein beim Training zu haben.
Eigentlich ist das ja nichts wirklich Neues, genaugenommen ist es ja sogar jedes Jahr so. Aber wenn es dann mal wieder konkret soweit ist, schaut man jedes Mal recht dumm aus der Wäsche. Zumindest geht´s mir so.
Und dabei ist die jetztige Situation noch gar nichts gegenüber der Situation, die dann im Dezember auf einen wartet. Da heißt es dann schon um 16:30 "Licht an". 16:30. Da bin ich im Sommer noch im Büro gesessen und hab mir meine weitere Abendplanung zurechtgelegt. 18:00 Uhr nach Hause. Kleine Brotzeit. Kurz ausruhen und dann noch die 70km-Standardrunde mit dem Renrad. Da war man dann so kurz nach 21:00 Uhr wieder zurück. Ja und dann hat man sich erstmal in die Abendsonne gesetzt oder den Grill angezündet.
Und jetzt? Da kann man bereits ab 18:00 Uhr astronomische Studien betreiben, wenn man will (und es ausnahmsweise einmal keinen Nebel hat).

Nüchtern betrtachtet hat man 6 Möglichkeiten (die 7., nämlich sinnvoll (!!!)im Licht der Straßenbeleuchtung zu trainieren scheidet jenseits der großen Ballungszentren aus).
1. Ignorieren. Licht ans Winnterbike und ab in den Wald zum Nightride.
2. Ignorieren. Kurze Trainingsrunde suchen, die von Straßenlampen beleuchtet wird und dann Runden drehen.
3. Ins Hallenbad gehen und Kacheln zählen.
4. Ins Fitness-Center / Kraftraum und Gewichte stemmen.
5. Warten bis Schnee fällt und dann auf die Nacht-Loipe.
6. Ein paar Liter Ergometerschweiß / Laufbandschweiß verlieren.


1. Es gibt Biker, die mir immer wieder vorschwärmen, wie toll es ist, im Winter nachts (ab 18.00 uhr !) mit Flutlicht (50 Watt aufwärts) durch die Wälder zu biken. Bis jetzt konnte ich mich noch nicht wirklich dazu durchringen, das mal zu probieren. Ich stell mir das ein bischen wie Nachttauchen vor, wo man außer dem schmalen Lichtkegel seiner Lampe nicht viel wahrnimmt. Bis jetzt hat da immer der Ergometer gesiegt. Aber wenn die Temperaturen einmal passen (10 Grad sollte es schon haben, ich bin eine bekennende Frostbeule auf dem Bike) möchte ich das heuer auch mal ausprobieren.

2. Das ist die ultimative Schulung für den fighting spirit. Auch dazu konnte ich meinen Schweinehund in den letzten Jahren nicht überreden. Lieber lauf ich da noch an einem Vollmondabend ganz ohne Licht. Mal überlegen. wann ist eigentlich der nächste Vollmond? Das wäre schon wieder mal was. Muß ich unbedingt wieder mal machen. Hoffentlich ist es dann wolkenlos und ohne Nebel.

3. Jedes Jahr nimm ich´s mir vor. Nie wird was draus. Auch heuer hab ich es erfolgreich geschafft mittels geschickter Verlegung von Geschäftsterminen den wöchentlichen Schwimmabend bis jetzt jedesmal kurzfristig zu canceln. Dabei ist eigentlich sogar schon ein Personal Training mit einer waschechten Schwimm-Ausbilder-Ausbilder-Ausbilderin fest ausgemacht.
Da muß ich mir jetzt wirklich mal ´nen Ruck geben und endlich mal anfangen.

4. Das zumindest klappt gut. wider Erwarten macht es mir sogar wieder richtig Spaß. Bis Weihnachten werde ich es wohl tatsächlich hinbekommen 2 mal in der Woche die "G´wichteln zu stemmen".
Ab nächster Woche will ich dann evtl. noch zusätzlich einmal ein kleines Zirkeltraining bei mir im Kraftraum starten, wenn das Wetter zu schlecht ist um raus zu gehen.
Aber dazu werde ich wohl mal einen eigenen Beitrag erstellen.

5. Da wär wohl das best-world-szenario (zumindest trainingstechnisch). 7 km sind es zur nächsten Flutlichtloipe. Letztes Jahr war ich da im November etliche Male. Aber das ist nun mal 100% witterungsabhängig, ob da was geht. Und wenn, dann kann man sich, wenn man möchte, auf dem schweren 2km-Rundkurs ordenltlich verausgaben. Egal ob beim Skaten oder Klassisch, ganz nach Lust und Laune (und Kraft natürlich).

6. Damit wären wir beim Lückenbüsser. Wenn man gar nichts anderes auf die Reihe bekommen hat, oder der Tag im Büro mal wieder mehr als 14 Stunden hatte, bleibt als einzig sinnvolle Alternative, den Fernseher anzumachen und das Hirn auszuschalten (bzw., positiv formuliert, die mentale Härte zu trainieren).
Spätestens zur Vorbereitung des TL im Januar werde ich noch lange genug auf dem Ergo-/Spinning-Bike sitzen. Also werde ich versuchen das vorerst mal zu vermeiden. Andererseits ist das Laufband ja noch öder. Besser gar nicht erst dran denken.

Und dann bleiben da ja noch die Wochenenden. Jetzt muss man halt versuchen in 2 Tagen genug Sonnenlicht für den Rest der Woche abzubekommen.

Eins ist sicher. Leicht wird´s nicht. Aber eins ist genauso sicher. Die Abwechslung macht´s und ich will´s heuer nochmal wissen.

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